Kurdirektor, Bürgermeister, Skipionier und Sportförderer. Geboren 1883, Gestorben 1980
Der 1883 in München geborene Hermann Schallhammer, ein begeisterter Sportler, stand schon um die Jahrhundertwende auf Skiern. Auf Grund seines Könnens hat ihn der Oberstdorfer Verschönerungsverein, der am Ausbau des Wintertourismus in Oberstdorf interessiert war, 1909 als Skilehrer engagiert.
Mit dem Schneeschuhbataillon des 3. Jägerregiments kam Hermann Schallhammer während des Ersten Weltkrieges wieder nach Oberstdorf, lernte hier die Tochter des königlichen Forstverwalters Wolfgang Hohenadl kennen und heiratete diese.
Ab 1920 stand Schallhammer als Geschäftsführer im Dienste des Verschönerungs-vereins (VSV) und war somit auch Kurdirektor von Oberstdorf. Als Vorstand des Skiclubs Oberstdorf und gleichzeitig Vorsitzender des vom VSV ins Leben gerufenen Sportausschusses drängte er 1924 auf den Bau der Schattenbergschanze. Als der Allgäuer Skiverband ihm Vorhaltungen machte, dass er Interessen des Skilaufes mit Fremdenverkehrsinteressen verquicke, trat er als SCO-Vorsitzender zurück, unterstützte aber den Skisport nach Kräften weiter. Seine guten Kontakte halfen auch, Großveranstaltungen wie die Deutschen Jubiläums-Skimeisterschaften 1930 (der Deutsche Skiverband bestand 25 Jahre) nach Oberstdorf zu holen. Mit der bestens organisierten Meisterschaft machte sich Oberstdorf in Sportler- und Verbandskreisen bekannt und legte den Grundstock für spätere Großaufgaben.
Von ihm geplant und geleitet gab es in den 20er-Jahren in Oberstdorf zudem Winter-sportwochen. Für Gäste gab es in dieser Zeit Ski- und Rodelrennen, Pferderennen, Pferdeschlittenrennen, Skijöring, Eiskunstlauf und Revue auf dem heutigen Kurpark zu sehen. Ebenfalls in den Wintersportwochen zu dieser Zeit wurden auch die bayerischen Eishockeymeisterschaften auf dem Freibergsee ausgetragen.
Hermann Schallhammer förderte aber auch andere Sportarten. So stellte er sich 1922 beim Fussballclub Oberstdorf als Schiedsrichter zur Verfügung, war 1924 Gründungsmitglied des Eissportclubs, fungierte bei Eishockeyspielen als Unparteiischer, initiierte und förderte 1929 den Ausbau des Tennisplatzes an der Fuggerstraße und war Mitbegründer des Tennisclubs. Auch der Neubau des Moorschwimmbades durch den Verschönerungsverein war maßgeblich durch ihn angeschoben.
In seine Ära als Kurdirektor fiel 1949 auch der Bau der Skiflugschanze. 1952 wurde Hermann Schallhammer zum 1. Bürgermeister Oberstdorfs gewählt und als solcher hatte er noch mehr Möglichkeit, etwas für seinen geliebten Skisport zu tun.