Architekt, Skispringer und Schanzenbauer. Geboren 1918, Gestorben 1968
Not macht erfinderisch! Aus der Not geboren entstand auch Oberstdorfs Skiflugschanze, die heutige Heini-Klopfer-Skiflugschanze. Doch soweit sind wir noch nicht:
Beim Allgäuer Verbandsspringen am Dreikönigstag 1932 fällt am Schattenberg „der erst 13-jährige Heini Klopfer durch seine bestechende Sprunghaltung auf“, vermeldet die Presse. Der junge Bursche erringt schon bald hervorragende Platzierungen. Bei internationaler Konkurrenz auf der Partenkirchner Olympia-Schanze wird er am Neujahrstag 1936 Zweiter, siegt 1937 auf der Schwarzwaldschanze am Feldberg, wird 1938 Zweiter bei den ungarischen Meisterschaften und schließlich Sieger 1939 beim Spezial-Sprunglauf um die „Silberne Gams“ in Kitzbühl.
Doch dann kam der Krieg und Heini Klopfer wird Soldat. Abgeordnet zu den „Kriegs“-Skiweltmeisterschaften in Cortina d' Ampezzo erringt er den 8. Platz und beim Länderspringen 1944 in Borsafüredi (Ostkarpathen) wird er Zweiter.
1945 war auch der Tiefpunkt des skisportlichen Geschehens. Doch die Springer des SC Oberstdorf, darunter Heini Klopfer packten an und erneuerten die dem Verfall preisgegebene Schattenbergschanze, so dass am 1. Januar 1946 wieder gesprungen werden konnte. Zusammen mit den Sportsfreunden Toni Brutscher und Sepp Weiler bildete Heini das „Oberstdorfer Springer-Trio“, das so viele Siegeslorbeeren erntete.
Der „Bannstrahl“, den der Internationale Sportverband den deutschen Athleten nach dem zweiten Weltkrieg auferlegt hat, machte es diesen unmöglich sich international zu messen. Aus diesem Zwang heraus wuchs die Idee in Oberstdorf eine Großschanze zu bauen. Nach den Plänen des Architekten Heini Klopfer und seinem Umfeld entstand 1949/50 die Großschanze und er ließ es sich nicht nehmen, selbst darauf den ersten Flug zu tun. Bei der Skiflugwoche 1950 in Oberstdorf wurden erstmals in Deutschland Flüge von über 100 Metern gezeigt.
Nach seiner aktiven Zeit als Springer spezialisierte sich Heini Klopfer und machte sich einen Namen als Schanzenplaner. Über 250 Skisprungschanzen in aller Welt, so auch die Olympia-Schanzen in Squaw Valley (USA), Sapporo (Japan) oder Saint Nizier bei Grenoble (Frankreich) entstanden auf seinem Reißbrett. Der Internationale Skiverband (FIS) übertrug dem Fachmann die Aufsicht über die Sprungschanzen.
Oberstdorf ehrte ihn damit, dass die Skiflugschanze im Stillachtal heute seinen Namen trägt.