Die Strahlkraft des Wintermärchens

Die Gemeinde Oberstdorf gibt vor der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2021 eine Studie in Auftrag, wie man sich Sportgroßveranstaltungen touristisch zunutze machen kann
Die Welt wird nach Oberstdorf blicken, wenn dort im Jahr 2018 die Skiflug- und im Jahr 2021 die Nordische Ski-WM ausgetragen werden. Die Touristiker wollen sich das zunutze machen, um gleichzeitig das Geschäft mit Übernachtungsgästen nachhaltig zu stärken. Deswegen wurde jetzt eine Marktforschungsstudie in Auftrag gegeben. Das Ziel der Untersuchung ist es, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zu gewinnen, wie potenzielle Gäste bei Sportgroßveranstaltungen erfolgreich angesprochen werden können. Die Mitglieder des Oberstdorfer Tourismusausschusses votierten jetzt einstimmig dafür, die Untersuchung durchzuführen. Das Projekt, das bis 2008 läuft, kostet rund 135 000 Euro.
In der Studie untersucht werden sollen die Auswirkungen großer Veranstaltungen auf den Tourismus. Zudem soll aufgezeigt werden, wie man das Image Oberstdorfs im Zuge der Veranstaltung weiter ausbauen kann.
Im Zentrum der Studie wird eine Befragung von Gästen stehen, erklärte Professor Tobias Haupt von der Hochschule für angewandtes Management in Erding, die die Studie umsetzen wird. Aus der Untersuchung sollen Empfehlungen für künftige Werbemaßnahmen abgeleitet werden, die bereits zur WM 2021 in die Tat umgesetzt werden könnten. Befragt werden sollen Besucher bei Veranstaltungen wie Vierschanzentournee, Skiflug-Weltcup und Skiflug-Weltmeisterschaft. Zudem soll es eine Online-Befragung geben.
So soll die Verzahnung zwischen Leistungssport und Tourismus noch enger werden, erklärte der Leiter der Kurbetriebe Oberstdorf, Florian Speigl, die Idee. „Wir wollen ein Wintermärchen schaffen.“ Die Konzepte und Handlungsempfehlungen, die aus der Marktforschungsstudie abgeleitet werden, soll Tourismus Oberstdorf dabei helfen, die Gästezahlen in besuchsschwachen Zeiträumen zu erhöhen. Ziel sei es, den wirtschaftlichen Erfolgs von Sportveranstaltungen und die Nutzung von Anlagen für den Tourismus. langfristig zu sichern.
Text: Michael Mang, Allgäuer Anzeigeblatt, 29. September 2016